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Diese Frage wird mir oft bei Workshops oder Informationsveranstaltungen gestellt. Dahinter steckt mitunter das Bedürfnis, auf einfache Art und Weise, einen Boreout-Betroffenen zu identifizieren. Es erscheint dadurch leichter, das Problem aus der Welt zu schaffen können.

Meine Antwort lautet immer: "Nein, es gibt keinen typischen Boreout-Betroffenen." Denn grundsätzlich kann jeder Mensch in eine Unterforderungssituation geraten und der Gefahr von Boreout ausgesetzt sein.
Eine simple Matrix, bei der nur ein paar Fragen beantwortet werden müssen und als Ergebnis kommt heraus, wer betroffen ist und wer nicht, gibt es nicht. Dafür ist das Boreout-Phänomen zu komplex. Außerdem sehe ich die Gefahr, dass den „typischen Betroffenen" die Hauptverantwortung zugeschoben wird und die eigentlichen Ursachen nicht angegangen werden.


Menschen empfinden Unterforderung und Langeweile sehr unterschiedlich.

Nicht jeder Mensch empfindet Unterforderung und Langeweile gleich. Was für die einen kaum auszuhalten ist, stellt für andere überhaupt kein Problem dar. Nach meiner Erfahrung muss jede individuelle Boreout-Betroffenheit einzeln angeschaut werden. Erst dann kann effektive Hilfe stattfinden. Es gilt hierbei das bestmögliche Hilfsangebot zu entwickeln und das so individuell, wie es jeder Betroffene individuell benötigt. Wie weit benötigt der Betroffene Hilfe und wie weit kann er oder sie sich auch selbst helfen. Ein bedeutende Rolle spielt hier auch das ​​statische oder dynamische Selbstbild der Betroffenen.


Je eher Hilfsangebote greifen, desto schneller bekommt man Boreout in den Griff.

Die Frage darf nicht heißen: „Gibt es den typischen Boreout-Betroffenen?" Nein, es muss darum gehen herauszufinden, welcher Betroffene welche Hilfe benötigt? Meine langjährigen Beobachtungen haben ergeben, dass es Menschen mit bestimmten Eigenschaften und Möglichkeiten leichter fällt, Konflikte zu lösen und manchen schwerer. Das hilft dann auch beim Umgang mit einer Unterforderungsproblematik. Hier zeigen sich bestimmte Tendenzen, die ich aber auf gar keinen Fall als Typisierung verstanden wissen möchte, sondern vielmehr als Ansatzpunkte für individuelle Hilfsangebote.

Ich habe bei Menschen, die sehr lange in der Unterforderung steckten und von Boreout betroffen waren, folgende persönliche Themen beobachtet:

-Mut und Zuversicht waren leichter zu erschüttern als bei anderen

- Das Sicherheitsbedürfnis war höher als bei anderen

- Das Selbstwertgefühl war instabiler als bei anderen

- Das Selbstbild war eher statisch als dynamisch

Das ist aber keine Typisierung. Es geht nicht darum, Menschen in Schubladen zu stecken, sondern individuelle Hilfe anzubieten.

Die Boreoutproblematik ist so individuell, wie jeder einzelne Mensch ein Individuum ist.

DESHALB:

Zögern Sie nicht länger und rufen Sie mich an!

Ich werde Ihnen helfen.

Herzliche Grüße

Stefan H. G. Duwensee