Arbeitslos-Blog-Feb-2019

Liebe
Boreout-Interessierte, liebe Leserinnen, liebe Leser,

das Jahr 2019 ist nun bereits am Ende des 2. Monats und nimmt so langsam Fahrt auf.  

Der positive Trend aus dem letzten Jahr setzt sich beim Thema Boreout fort. Die ersten Anfragen von Betroffenen sind bei mir eingegangen. Das Interesse von angehenden Akademikern, sich in ihren Abschlussarbeiten mit diesem Thema auseinander zu setzen, scheint ungebrochen. Das Medieninteresse am Phänomen Boreout wächst stetig. Das sind sehr gute Nachrichten, denn das zeigt mir, dass die Problematik „Boreout" nun endlich dauerhaft präsent ist.

Die Zahlen sprechen für sich.

Dieses belegt auch der aktuelle Stressreport der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, der im März 2019 erscheint. Soviel möchte ich Ihnen hier schon verraten: Die Zahl der Arbeitnehmer, die sich in ihrem Job nicht gefordert fühlen, hat sich zum letzten Stressreport von 2012 nicht verbessert. 18% (!) aller Befragten geben an, in ihrem Job an Unterforderung zu leiden. Und das ist schon ein erschreckend hoher Anteil.

Umso mehr freut es mich daher, dass der SWR an mich herangetreten ist, damit ich im Rahmen einer TV-Diskussionsrunde als Experte Stellung zum Thema „Boreout" nehmen kann. (Den Sendetermin gebe ich rechtzeitig auf meiner Seite bekannt).

Boreout kann jeden (be)treffen.

In meinem Februar-Blog möchte ich mich mit der Frage beschäftigen, ob Menschen, die von Arbeitslosigkeit betroffen sind, in einen Boreout geraten können? Meine Antwort lautet: „JA!" eindeutig: „JA!"

Denn letztendlich kann man von jeder Tätigkeit unterfordert und extrem gelangweilt sein. Was wäre für Sie schlimmer: Den ganzen Tag nichts zu tun zu haben oder den ganzen Tag das machen zu müssen zu dem Sie überhaupt keine Lust haben? Ich denke, beides ist ungesund, kann Unterforderung und Langeweile hervorrufen und in die Boreout-Spirale führen.

Menschen in der Arbeitslosigkeit beschreiben ihren Alltag oft als langweilig, eintönig und wenig herausfordernd. Die Grundbedürfnisse eines jeden Menschen nach sozialer Eingebundenheit, Kompetenz und Autonomie werden nicht mehr richtig befriedigt (mehr dazu in meinem Block zur Motivationstheorie vom März 2018) Ihre Fähigkeiten sind nur im geringen Maße gefragt. Das Arbeitsleben existiert nicht und die finanzielle und persönliche Abhängigkeit von den Behörden wird als sehr belastend empfunden. Die soziale Eingebundenheit leidet ebenfalls, denn der gesellschaftliche Status von Menschen in der Arbeitslosigkeit ist nur sehr gering. Das eigene Dasein wird in Frage gestellt. Man wird von der Gesellschaft nicht gebraucht. Die Möglichkeit, auf sich selbst und das Leben Einfluss zu nehmen ist nicht mehr richtig gegeben.

Es kommt zur Unzufriedenheit. Frustration und Mutlosigkeit nehmen sich ihren Raum. Es entsteht ein Gefühl der Langeweile, ein Gefühl von Unterforderung und ein Gefühl von Sinnlosigkeit. Das sind eindeutige Anzeichen, dass die Boreout-Spirale im Beginn ist, sich zu drehen.

Erkennen auch Sie diese Signale? Dann suchen Sie das Gespräch. Ich freue mich auf Ihren Anruf unter 0152 091 35 992 oder auch auf Ihre Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Ihr Stefan H. G.Duwensee